Werk ohne Autor - Arbeitsweise

Arbeitsweise Trailer

Der Film spielt in der Zeit zwischen 1935 und 1968 in Deutschland und erzählt die Geschichte eines Künstlers.

Erforderlich waren neben üblichen historischen Recherchen explizite „kunsthistorische“ Nachforschungen für diesen Zeitraum; insbesondere musste herausgefunden werden, welche Kunstaustellungen wann und wo stattgefunden hatten und ob sie für eine Darstellung im Film geeignet waren. Auch war schon dabei zu überlegen, wie diese Darstellung erfolgen sollte.

Die Wünsche des Regisseurs und der Szenenbildnerin nach Überhöhungen, nach zeitlich variablen Einordnungen sowie anderen künstlerischen Anpassungen waren zu berücksichtigen und umzusetzen. Es sollten Künstler gefunden werden, die im Stil bestimmter Künstler malen konnten, diesen jedoch nicht eigentlich kopieren sollten. Dabei galt es natürlich, etwaige Urheberrechte zu beachten.

Dass ich diese Aufgaben, die nicht nur für mich neu waren, sondern vermutlich nur bei wenigen Filmen zu erfüllen sind, übernehmen konnte, erfreute mich besonders. Nicht zuletzt konnten meine Dresdner Kunstakademie Studenten davon profitieren, dass hier Kunstwerke geschaffen wurden und deren Einsatz und Wirkung im Film direkt unter die Lupe genommen werden konnten.

Zwei besondere Themen des Films möchte ich hier kurz beschreiben und bebildern:

1. Die Ausstellung „Entartete Kunst“ (1935/37), die den Film einleitet.

Um die diffamierende Art der Ausstellung in der kurzen Anfangssequenz des Filmes umfassend und direkt darzustellen, sollten die plakativsten, aussagekräftigsten Bilder ausgewählt und unter bestimmten Überschriften zusammengestellt werden. Bei allen Künstlern, die noch nicht seit über 70 Jahren tot und deren Urheberrechte erloschen waren, mussten die Rechte vom Nachlass oder der VG-Bildkunst erfragt und von der Produktion gekauft werden. Nicht zuletzt mussten dann Künstler gefunden werden, die Kopien von fast 100 Gemälden und Skulpturen erschufen. Den Hauptteil der Kunstwerke und Überschriften übernahm mit F. Manchon ein grandioser Bühnenmaler, der sich für einen Großteil der Kunst in diesem Film verantwortlich zeigte.

Modell

Set

2. Die Düsseldorfer Kunstakademie um 1961, in der der Künstler seine ersten prägenden Werke schuf.

Hier sollte hauptsächlich der damals herrschende Zeitgeist, ein Aufbruch in die Moderne, auf den Zuschauer überspringen. Man sieht viele später berühmt gewordene Künstler an der Entwicklung Ihrer Ideen und Ihre gegenseitige Einflussnahme. Neben vielen Szenen im Atelier des Künstlers und dem angrenzenden Atelier eines Kollegen spielen Szenen im Atelier und Büro seines Professors.

Wenn der bis dato noch recht unbekannte Künstler das erste Mal an die Akademie zum Tag der offenen Tür kommt, wird er wie durch einen Strudel in den Bann der verschiedenen Aktionen und Happenings gezogen. Hierfür mussten von vielen Künstlern, viele adäquate jedoch nicht identische Kunstwerke und Performances gefunden werden.Diese wurden so in den bespielbaren Räumen und Fluren der Akademie angeordnet dass sich eine regelrechte Choreographie ergab.

Planung