Anne Schlaich, Szenenbildnerin

Filmografie: 

Anne SchlaichNach dem Abitur studierte ich an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Kunstgeschichte, Psychologie und Kunsterziehung. Ich interessierte mich schon früh für Farb- und Raumwahrnehmung in Theorie und Praxis. Theoretisch untermauerte ich mein Wissen in theater- und filmwissenschaftlichen Seminaren. 1994 schloss ich das Studium mit einem Magister ab. Praktische Umsetzung erlernte ich an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main und am Staatstheater Stuttgart. Nach einer halbjährigen Schneiderzusatzausbildung entwarf und produzierte ich meine ersten Bühnen- und Kostümbilder an diversen Theatern in München. Durch meinen Bruder Frieder Schlaich und seine Filmgalerie 451 verschlug es mich vom Theater zum Film und ins Ausland. Zu dieser Zeit war in Rosenheim/München der Aufbaustudiengang Szenenbild gegründet worden, den ich absolvierte. Im Anschluss zog ich 1996 nach Berlin, wo ich anfangs am Maxim Gorki Theater und danach für ein Jahr im Filmstudio Babelsberg an internationalen Produktionen arbeitete.

Seit 1997 bin ich nun als freischaffende Szenenbildnerin tätig, überwiegend in meiner Heimat Baden-Württemberg, meiner Wahlheimat Berlin und oft auch im Ausland. 2006 gewann ich für „Mein erster Freund, Mutter und ich“ den Deutschen Fernsehpreis für das beste Szenenbild. Viele Jahre war ich im Szenenbildnerverband, seit 2012 bin ich Mitglied der Deutschen Filmakademie. Ich war Dozentin und Mentorin am ISFF Berlin, an der Filmakademie Baden-Württemberg und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Mein besonderes Interesse gilt anspruchsvollen, gerne auch historischen Stoffen. Recherchieren bereitet mir großes Vergnügen und sorgfältige konzeptionelle Vorarbeit zu leisten ist mir ein Anliegen. Auf der Basis dieser Vorarbeit kann in enger Absprache mit Regie und Kamera der „look“ des Filmes entwickelt werden. Wenn Räume neu entworfen und gebaut werden können oder bestehende Räume sich neu gestalten und verändern lassen, dann erfüllt sich für mich der Wert und die Bedeutung meiner Arbeit: Das Erschaffen eines Szenenbilds, das den Darstellern eine gute, der Handlung entsprechende, Umgebung gibt und damit gleichzeitig den Zuschauern die Bedeutung der Erzählung vermittelt.